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Treffen mit meinem inneren Kind

April 2009

Treffen mit meinem inneren Kind
Treffen mit meinem inneren Kind

Im März habe ich an einem speziellen Seminar teilgenommen. Es heißt Breakthrough oder auf Deutsch »Durchbruch«. Es wurde von Esther Veltheim entwickelt, Mitgründerin des Reiki Network. Mit Durchbruch sind eigene Masken und Sabotageprogramme gemeint, die der Seminarteilnehmer gewillt ist (den Mut hat) zu durchdringen, um ein freieres Leben, ein authentischeres Leben führen zu können, mit weniger Konditionierungen, mit weniger Überreaktionen. Unbewusst gehen wir mit der Reiki Selbstbehandlung die Sabotageprogramme sowieso an, aber aktive Schritte sind manchmal hilfreich.

In 7 Schritten (oder 7 Fragen) wird der Teilnehmer durch eine Lebenssituation geführt, in der so eine Überreaktion stattgefunden hat. Für mich war das letztlich ein sehr befreiendes Erlebnis, welches durch tiefe Einsichten in unterdrückte Emotionen und ein mangelhaftes Selbstbild führte.

Es braucht tatsächlich viel Mitgefühl seitens des Seminarleiters, um bei den Antworten auf die 7 Fragen nach innen horchen zu können, nachzuhaken, Zweifel anzumelden, die Maske wirklich anzuheben zu können. Es ist wie mit einem wahren Freund, der einem auch Kontra gibt, statt immer nur das eingefahrene Bild zu bestätigen.

Linda hatte dieses Mitgefühl, und es war sehr berührend, wie ich ihre Tränen herunter laufen sah, als sie mich durch meine 7 Schritte führte. Ich saß als »Beispiel« vor 40 anderen Seminarteilnehmern, und ging dabei selbst durch allerlei Abwehrstrategien, bis ich auf einmal dieses »A-Ha« hatte.

Meine Geschichte war die eines gefühlten Verrats oder Missbrauchs durch einen Menschen, den ich bewunderte, aber wie so oft spiegelt das Erlebte immer nur das wider, was innen drin vor sich geht. Nur hatte ich das so schön zugedeckt, immer wieder meisterlich in all den Jahren meines Lebens, dass ich trotz aller Theorie nicht darauf gekommen wäre.

Es fühlte sich ungemein schwer an zu hinterfragen, was ich von mir selbst denken musste. Bis ich plötzlich Wut auf mich selbst entdecken konnte und realisierte, dass ich mich selbst für einen wilden und gefährlichen Menschen hielt, dass ich es deshalb nur verdiente, betrogen zu werden.

Dann gab es einen Moment, da stellte ich mir vor, dem kleinen 4 Jahre alten Axel zu begegnen, so süß, offen, vergebend - und überwältigend zu sehen, wie er seine kleine Hand zum älteren Axel ausstreckt, als ob all die inneren Glaubenssysteme nie verletzt hätten. Mit so einem Lächeln zu sagen »Willkommen zurück, ich habe auf Dich gewartet«. Mit Dankbarkeit, Stolz und Freude greife ich seine kleine Hand, und wir beide gehen zusammen einen Weg entlang, den er auswählt.

Es schien, der kleine Axel könne viel schneller vergeben, und das noch ohne jegliche Bedingung, einfach ergreifend!

Ich fühlte Frieden.

Im Kopf wußte ich, dass es keine Vergebung geben kann, weil es niemanden gibt, dem man die Schuld geben könnte, noch nicht einmal mir selbst. Aber vom Beobachten dieser Geste der Vergebung erkannte ich plötzlich, dass dies auch für mein inneres Selbst zutrifft.

Über viele Jahre hatte ich Götter als Vorbilder, wie ich sein wollte. Es scheint, ich wollte recht weit von meinem inneren Selbstbild weg sein. Seit Reiki 2 und Mentaltraining hatte ich innere Reisen zu meinem »wahren Führer« gemacht, das heißt ich hatte mich mit der Essenz zunächst von Buddha und später von Jesus verbunden. Ich fand es immer bemerkenswert, dass auf diesem Etikett nur »wahrer Führer« stand und keine spezifische Person, ich ahnte wohl, es könnte die falsche sein.

Am Abend nach den 7 Schritten realisierte ich plötzlich, dass ich mich anstelle dieser Führer mit meinem inneren Kind verbinden wollte. Ich nahm den ganzen Papierstoß aus dem Seminar, mein Namensschild, und machte die Reiki 2 Technik. Als die Verbindung stand, ging ich weiter ins Mentaltraining, Alpha Zustand, und dann traf ich den kleinen Axel wieder.

Wir haben viel Zeit zusammen verbracht. Ich habe seine Bedürfnisse gespürt, geliebt und genährt zu werden, und plötzlich passte alles zusammen. Es war schön zu sehen, dass ich meine eigenen Bedürfnisse beachten sollte, egal was da draußen passiert.

Ich konnte es nicht mehr ignorieren. Und dann verstand ich plötzlich: mein eigenes inneres Kind zu treffen bedeutete, meinem wahren Führer begegnet zu sein.

Das nächste Mal im Mentaltraining traf ich den kleinen Axel wieder. Ich fand mich plötzlich mitten auf einer kleinen magischen Insel wieder. Wir saßen uns auf einem säulenartigen Stein mit gekreuzten Beinen gegenüber. Wie in einem Ritual beugte sich der kleine Axel nach vorn, und mit seinem rechten Zeigefinger berührte er mein drittes Auge. Es fühlte sich sanft an, ruhig, frisch, befreiend. Einen Moment dachte ich, ich sollte ihm von meinem Erwachsenenpunkt etwas Gleichartiges geben, aber ich merkte sofort, dass dies keinen Sinn machte. Wir lächelten beide. Plötzlich stand er auf und lief . . . in mich hinein! Es fühlte sich großartig an. Dann merkte ich - er würde nicht mehr herauskommen. Ich war schockiert.

Aber dann verstand ich. Ich hatte Verantwortung zu übernehmen. Ich bewunderte das Vertrauen und den Mut meines inneren Kindes. Ich fühlte mich EINS. Die Furcht verschwand. Der kleine Axel war in mir!

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